Gruppenbild KidZCare mit Bruno Hönel

Integration: Chancenpatenschaften erleichtern Jugendlichen den Einstieg in den Alltag

Bundestagsabgeordneter besucht Mädchentreff im Lübecker Jugendkulturhaus

Bruno Hönel, Bundestagsabgeordneter für Lübeck besuchte am Mittwoch das Kinder- und Jugendkulturhaus „Röhre“ in der Lübecker Innenstadt. Ziel des Termins war insbesondere der Austausch mit den Jugendlichen von „KidZCare“, die am Programm „Chancenpatenschaften“ der spendenfinanzierten Stiftung Bildung teilnehmen.

Mit dabei waren auch Andreas Kessel aus dem Vorstand der Stiftung Bildung und Michael Wichmann, Vorsitzender des Landesverbandes der Kita- und Schulfördervereine Schleswig-Holstein (LVFV), die in die Förderung und Unterstützung des Projektes involviert sind. Seit 2016 ist die Stiftung Bildung Programmträgerin des Bundesprogramms „Menschen stärken Menschen“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Das Programm wurde angesichts der großen Fluchtbewegung und der Hilfsbereitschaft vieler Engagierter als niedrigschwelliges und unbürokratisches Förderangebot aufgelegt und ist seit der Erweiterung 2018 zu Chancenpatenschaften nun offen für alle Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichen Lebensherausforderungen. Gemeinsam mit Engagierten an Kitas und Schulen stärkt die Stiftung Bildung mit ihrem Programm bundesweit Teilhabe, Inklusion sowie den gesellschaftlichen Zusammenhalt an Schulen und Kitas.

v.l.n.r. Andreas Kessel, Bruno Hönel und Michael Wichmann im Gespräch über Chancengerechtigkeit

Chancenpatenschaften ermöglichen Integration und Teilhabe

Bruno Hönel, MdB dazu: „Im Projekt „KidZCare“ sind Fördermittel deshalb so gut angelegt, weil sie direkt den Alltag der Kinder- und Jugendlichen aufgreifen. So entsteht durch völlig natürliche Begegnungen im Alltag eine Patenschaft, die neben besseren Teilhabechancen auf lange Sicht zu mehr Bildungsgerechtigkeit führt. Manchen Kindern und Jugendlichen – insbesondere geflüchteten – fehlen Bezugspersonen, von denen sie im Alltag oder auf ihrem Bildungsweg Unterstützung bekommen können. Über zwischenmenschlichen Kontakt bei ganz alltäglichen Dingen können Chancenpatenschaften diese Lücke schließen. Das gelingt in diesem Projekt beeindruckend.“

„Einmal wöchentlich findet im Rahmen von „KidZCare“ im Kinder- und Jugendkulturhaus Röhre unser Treffen statt“, berichtet Kirsten Schneier, die das Patenschaftsprojekt leitet. „Hier treffen sich gleichaltrige Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 18 Jahren mit unterschiedlichen Teilhabechancen, arbeiten zusammen für die Schule, lernen voneinander und verbringen gemeinsam ihre Freizeit. Oft wird auch gemeinsam gekocht – so wie heute Nachmittag. Wir sind eine bunte Mischung aus Schülerinnen und Schülern mehrerer Lübecker Schulen, ehrenamtliche Helfer*innen und ein Organisationsteam.“

Kirsten Schneier, Initiatorin und Projektleiterin von KidZCareKidZCare
Kirsten Schneier, Initiatorin und Projektleiterin von KidZCare
Die Schülerinnen des Mädchentreffs bereiteten in der Küche des Kulturhauses mit Expertise Pizza und Falafel für den besonderen Gast vor.

Unbürokratische Unterstützung von Engagierten

KidZCare ist 2015 in Lübeck aus ehrenamtlicher Initiative und aus dem Wunsch heraus entstanden, die aufgrund der Flüchtlingsbewegung vielen neu in Lübeck angekommenen Kinder und Jugendliche mit Gleichaltrigen in Kontakt zu bringen. Das Einleben wurde so vielen von ihnen erleichtert. Neben dem wöchentlichen Treffen im Kinder- und Jugendkulturhaus „Röhre“ erhalten Schüler*innen in den „Deutsch als Fremdsprache (DaZ)“-Klassen von ihren Pat*innen im Alltag Unterstützung im Unterricht und bei den Hausaufgaben. Auch gemeinsame Freizeitaktivitäten gehören dazu.

Andreas Kessel von der Stiftung Bildung: „Dieser Termin in Lübeck war uns deshalb so wichtig, weil bei den aktuellen Krisen das Thema Integration und Teilhabe weit in den Hintergrund gerückt scheint. Und doch kommen täglich Kinder- und Jugendliche aus der Ukraine und anderen Krisengebieten in Schleswig-Holstein an. Wir fördern deshalb bewusst Chancenpatenschaften, um ihnen den Einstieg in den neuen Alltag zu erleichtern.“

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