Schüler mit geschmiedetem Element

Die Welt in der Schule willkommen heißen

Mit dem Schülerprojekt „Die Welt in der Schule willkommen heißen“ wird das Leitbild der Lobdeburgschule „Miteinander leben lernen“, im direkten Sinne mit einem Kunstwerk begreifbar gemacht. Unter Anleitung eines Schmiedekünstlers können Schüler und Schülerinnen verschiedener Nationalitäten und Kulturen zusammen an einem Kunstwerk arbeiten. Dabei werden sprachliche, kulturelle und religiöse Barrieren überwunden. Ergebnis dieses Schülerprojekts ist ein großes, kreisrundes, vor dem Eingang der Schule platziertes Medaillon. Diese Arbeit symbolisiert eine Welt, in der jeder Mensch seinen Platz findet.

Im Rahmen der eigenen Lernzeit bietet den Schüler*innen an drei Tagen der Woche in den ersten zwei Stunden die Möglichkeit, sich in den Fächern Deutsch, Mathe und Englisch selbstständig Wissen anzueignen. Auch interessenbezogene Angebote können wahrgenommen werden. Dabei entstand ein künstlerisch orientiertes Angebot, das sich vor allem an Schüler mit geringen Deutschkenntnissen richtet. Um das Gelingen des Projekts zu garantieren, wird die Thematik Willkommenskultur im Morgenkreis und im Ethikunterricht behandelt.

Ein Kunstwerk gemeinsam erarbeitet

In einer eigens dafür eingerichteten Schmiede arbeiten Schülergruppen von bis zu vier Personen. Unterstützt werden sie von dem Künstler Robert Krainhöfner.  Es entstehen ihre eigenen, aus Stahlstäben geschmiedeten, menschlichen Figuren. Die Figuren wurden von den Kindern in ihrer Freizeit entworfen und mit leichtem Draht geformt. Im Kunstunterricht konnten die Schüler*innen sich mit der Lehrerin über ihre Entwürfe beraten. Nach der Fertigstellung der Figuren wurden diese miteinander verbunden und in der Kreisform angebracht.

Das vollendete Werk ist am 4. Mai 2016 im Rahmen eines Festes der Begegnung mit allen Beteiligten und deren Familien feierlich aufgestellt worden.

Das Kunstwerk zeigt eine Situation, in der jeder Figur Halt gegeben wird, andererseits jede Figur gleichzeitig anderen Halt gibt. Die Skulptur setzt somit ein Zeichen für „Eine Welt“ und ist eine Aufforderung an alle, sich auf Vielfalt einzulassen. Im Rahmen des Projekts wird den Kindern bewusst, wie das eigene Aktivwerden zusammen mit anderen zum Erfolg führen kann und welche Verantwortung sie selbst bei der Gestaltung ihrer direkten Umwelt tragen.

Tatkräftige Unterstützer für das Schülerprojekt

Neben dem Künstler Robert Krainhöfner wurden die Schüler bei ihrer Arbeit auch durch die Kunst- und Techniklehrer/innen unterstützt. Das Projekt erfreute sich wiederum der Unterstützung durch die Kindersprachbrücke Jena, den Jugendmigrationsdienst AWO, die Kunst- und Bauschlosserei Franke und die Firma Verzinken Wiegel. Finanziert wurde das Projekt durch die Gemeinnützige Hertie Stiftung, die Kommunale Immobilie, den Schulhaushalt sowie den Förderverein der Lobdeburgschule.

Die Schule und der Förderverein

Der Förderverein wurde 1991 gegründet, war einer der ersten Schulfördervereine in Jena und hat rund 240 Mitglieder. Er hat sich die Förderung des kulturellen Lebens und der vielfältigen Erziehungs- und Bildungsaufgaben der Schule zum Ziel gesetzt und unterstützt die Vorbereitung und Durchführung von Schulprojekten. Ehrenamtliche Mitglieder des Vereins garantieren außerdem den reibungslosen Ablauf des Schulbibliothekbetriebs und sind auch für die Pflege des Gartens verantwortlich.

Die Lobdebergschule Jena in Jena-Neulobeda wird von 720 Schülern besucht und war die erste weiterführende Schule der Stadt, die Flüchtlinge mit offenen Türen aufgenommen hat. Ziel von Eltern, Schülern und professionellen Partnern ist es, eine Schule für alle Schüler zu sein, und so lernen hier mittlerweile Schüler 20 verschiedener Nationen, darunter etwa 40 Flüchtlingskinder.

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