Weihnachtskarte gedruckt

Interview mit Jule Nachtigall: Schöpferisch tätig zu sein, macht Kinder stolz und glücklich

Ein Zauberreich der Kreativität und Fantasie

Die Mädchen und Jungen der Betreuten Grundschule am Sonderburger Platz lieben den Montag. Denn dann kommt die Künstlerin Jule Nachtigall für zwei Stunden zu Ihnen in die Schule in die Kreativ-AG. Im Werkraum der Schule basteln, drucken, schnitzen und formen die Patenschaftskinder zahlreiche fantasievolle Unikate, seien es Weihnachtskarten oder Skateboards aus Pappe. Die Kinder sind begeistert von ihren eigenen Fähigkeiten.

In der Kunst gibt es kein Richtig und kein Falsch

Der Förderverein der Betreuten Grundschule am Sonderburger Platz organisierte das künstlerische Projekt mit Jule Nachtigall, das mithilfe der Fördergelder aus dem Programm Chancenpatenschaften des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) umgesetzt werden konnte. Ziel war es, dass sich die Kinder nicht nur über Leistung (sei es im sportlichen Bereich oder im schulischen Bereich definieren), sondern sich auch über andere Fähigkeiten selbst erfahren. Denn anders als in der Mathematik oder Physik gibt es in der Kunst kein Richtig oder Falsch.

Weihnachtskarten-Werkstatt
Die Tandemkinder der Grundschule Mielkendorf arbeiten gemeinsam an kreativen Projekten.

Kinder lieben es, kreativ zu sein

Auch an der Friedrich-Junge-Schule sowie der Grundschule Mielkendorf arbeitete Jule Nachtigall mit Schulkindern, um die Schule und das Schulgelände zu verschönern. Jungen und Mädchen setzten sich über die künstlerische Arbeit mit der Natur auseinander. So bauten die Tandemkinder der Grundschule Mielkendorf unter anderem kleine Vogelhäuschen und Insektenhotels.

Die Kieler Künstlerin band die Kinder aktiv in die Entscheidung mit ein, was gemacht wurde. Die Grundschüler*innen sind begeistert und wünschen sich, dass Jule Nachtigall auch in Zukunft regelmäßig in ihre Schule kommt.

Schöpferisch tätig zu sein, stärkt das Selbstbewusstsein, macht die Kinder stolz und glücklich.

Jule Nachtigall
Kinder sind von Natur aus neugierig und lieben es, zu experimentieren.
Künstlerische Auseinandersetzung mit der Natur.

Interview mit Jule Nachtigall

Was inspiriert Sie und was lieben Sie an Ihrer Arbeit?

„Die Welt um uns herum, unsere Natur ist ein wahres „Schatzkästchen“ an Schönheit und Wundern und für mich oft ein „Ideengeber“. Auch alte Dinge mit Geschichte, Ausrangiertes und Fundstücke begeistern mich und inspirieren zu anderen Ideen. Genauso wie Texte, einzelne Worte oder Bilder. Schließlich ist es auch die mitreißende Begeisterung und Leidenschaft der Kinder, die mich immer wieder neu fordert und Neues entstehen lässt.“

Gibt es auch Kinder, die keinen Zugang zum kreativen Arbeiten finden?

„Ich bin in meiner 12-jährigen Tätigkeit nur sehr wenigen Kindern begegnet, die keinen Zugang zur Kreativität fanden. Kinder sind von Natur aus neugierig und lieben es, zu experimentieren. Und so beobachte ich auch immer wieder, dass Kinder, die anfangs skeptisch, zögerlich oder auch ablehnend dem kreativen Gestalten gegenüberstanden, nach kurzer Zeit doch selber ausprobieren wollten. Ein wichtiger Schlüssel ist hierbei sicherlich, dass die Kinder – anders als im Kunstunterricht, wo die Aufgabenstellung klar festgelegt ist – in meinen Projekten den Freiraum haben, eigene Ideen zu entwickeln, ihnen unbekannte Materialien kennenzulernen und neue Techniken auszuprobieren.“

Was möchten Sie den Kindern mitgeben?

„Ich möchte den Kindern in erster Linie Freude und Ausgleich zum (Schul-)Alltag bieten. Ich möchte sie unterstützen, die Welt um sich herum mit Neugier zu entdecken und sie mit meinen Ideen anzuspornen, eigene Erfahrungen zu machen und sich als selbstwirksam zu erleben. Schöpferisch tätig zu sein, stärkt das Selbstbewusstsein, macht die Kinder stolz und glücklich. Kunst wirkt außerdem verbindend. Die Kinder lernen sich gegenseitig zu helfen und dass es für eine Aufgabe verschiedene Ansätze gibt, die funktionieren.“

Vielen Dank für das Interview!

Über Jule Nachtigall

Jule Nachtigall ist seit 12 Jahren im „Kunstquartier“ tätig. In ihrer Werkstatt bietet sie neben einem laufenden Workshopprogramm für Kinder und Erwachsene auch Kunstprojekte für Kita und Schule an. Neben einer handwerklichen Ausbildung hat sie sich in verschiedensten Bereichen ein vielseitiges Repertoire an Kreativ-Techniken angeeignet und war gestaltende Ideengeberin u.a. für Microsoft und die VW-Autostadt Wolfsburg. Außerdem arbeitet Jule Nachtigall an zwei Kieler Grundschulen als Assistenz.


Chancenpatenschaften Zeichnung

Machen auch Sie mit bei den Chancenpatenschaften!

Wir fördern mit Chancenpatenschaften Projekte, im Rahmen derer Patenschaften zwischen Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Teilhabechancen, aber ungefähr gleichen Alters entstehen. Dabei sind die unterschiedlichsten Projektformate denkbar: Wir möchten Projekte Realität werden lassen, die genau dort ansetzen, wo die Bedarfe der Kinder und Jugendlichen vor Ort liegen.

Seit 2016 konnten wir, mit Unterstützung des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Menschen stärken Menschen“, bereits über 11.000 Patenschaften initiieren – und möchten weiterhin jedes Jahr 3.000 Patenschaften fördern. Gemeinsam mit Ihnen, mit engagierten Menschen vor Ort, möchten wir Begegnungsräume schaffen und einen Beitrag zu einer chancengerechten Bildung leisten.

Sie haben auch eine Projektidee? Gern beraten und unterstützen wir Sie bei der Antragstellung.

Stiftung Bildung • Regionalteam Schleswig-Holstein
patenschaften-sh@stiftungbildung.org

    • Foto mit Kindern und ihren Eltern, die Bäume im Kindergarten einpflanzen

       


    • Foto mit Kindern und ihren Eltern, die Bäume im Kindergarten einpflanzen

       


    • Landschaft in Ostfriesland mit Wasserturm und Schiff auf einem Kanal

      Ostfriesische Kitakinder erforschen mit dem Programm Chancenpatenschaften ihre Heimat

      Seit dem Frühjahr 2022 beschäftigten sich die Kinder aus einer Kita in Friedeburg bei Wilhelmshaven mit dem Projektthema „Ostfriesland – meine Heimat“. Unterstützt wurden sie dabei mit einer Förderung aus dem Programm Chancenpatenschaften.

       


    • Baumprojekt - Chancenpatenschaften Dänischenhagen

      Bäume pflanzen macht kreativ

      Im Projekt LandverWALDung beschäftigten sich Jungen und Mädchen der Grundschule in Dänischenhagen – einer Gemeinde mit rund 3.800 Einwohnern – kreativ mit Aktivitäten rund um das Pflanzen von Bäumen. Das Projekt fand nachmittags in der Baum-AG im Anschluss an den Unterrichtstatt und wurde ermöglicht durch das Förderprogramm Chancenpatenschaften. Expert*innen aus Kunst und Wissenschaft begleiten die AG Bäume in ihrer wichtigen Bedeutung für unsere Umwelt, für unsere Gemeinschaft und für jeden einzelnen werden in dem Projekt „LandverWALDung – Kinder und Bäume erzählen“ auf möglichst vielfältige Weise aktiv von den Kindern wahrgenommen. In den AG-Treffen haben die Biologin und Kulturvermittlerin Dr. Johanna Pareigis, die Natur-Spielpädagogin Sylva Brit Jürgensen, der Illustrator Viktor Pareigis und die Schulleiterin Gesa Meißner mit den Tandems verschiedene Aktivitäten durchgeführt. Jedes Kind wird künstlerisch tätig Dazu gehörte Buchen suchen und Weiden schneiden, um mit Buchenästen Buchstaben und Runen zu legen, zu werfen, zu lesen und mit Weidenästen Holzkohle für das Schreiben von Runenschrift herzustellen. Aus Naturmaterialien und Zucker haben die Kinder Farben und aus frischen Ästen Pinsel hergestellt, um eigene Geschichten und Gedichte aufzuschreiben und mit gemalten Bildern zu illustrieren. Jedes Tandem hat seine Arbeitsergebnisse in selbst gebundenen Büchern gesammelt. Theaterübungen sorgen für kreativen Austausch Theaterszenen und Naturspiele halfen den Tandems miteinander in den kreativen Austausch zu kommen. Sie lernten Erzähltechniken kennen, die es ihnen ermöglichen, frei Geschichten zu erzählen. Mit einem Erzählstab standen die Tandems zunächst vor der Gruppe, später vor der Öffentlichkeit und erzählten gemeinsam frei die kennengelernten Geschichten über Bäume. Alle Jungen und Mädchen haben als gemeinsames Arbeitsergebnis ein DinA3-großes Buchenbuch „Bäume erzählen“ gestaltet, in dem alle Gedichte, Geschichten und Bilder gesammelt und der Öffentlichkeit vorgestellt wurden. Höhepunkt war die Abschlussveranstaltung, bei der die Baumpflanzungen mit fremden und eigenen Geschichten, Texten und Theaterszenen begleitet wurden. Zum Abschluss stellten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen Baum nach. Tandemkinder übernehmen Verantwortung für Baumpflanzungen Die Tandems übernehmen in und nach unserem Projekt und der gemeinsamen Arbeit am Buchenbuch weiter Verantwortung für die bereits entstandenen Baumpflanzungen. Sie besuchen ihre Bäume auch zukünftig regelmäßig und prüfen das Wachsen und die Gesundheit der Bäume. Die Kinder zupfen Unkraut und gießen bei Trockenheit. Bei den Obstbäumen kümmern sich die Kinder um die Ernte und den Schnitt. – Machen auch Sie mit bei den Chancenpatenschaften! Wir fördern mit Chancenpatenschaften Projekte, im Rahmen derer Patenschaften zwischen Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Teilhabechancen, aber ungefähr gleichen Alters entstehen. Dabei sind die unterschiedlichsten Projektformate denkbar: Wir möchten Projekte Realität werden lassen, die genau dort ansetzen, wo die Bedarfe der Kinder und Jugendlichen vor Ort liegen. Die Chancenpatenschaften werden gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Menschen stärken Menschen“. Sie haben auch eine Projektidee? Gern beraten und unterstützen wir Sie bei der Antragstellung. Stiftung Bildung • Regionalteam Schleswig-Holsteinpatenschaften-sh@stiftungbildung.org

       


    • Theaterprojekt in Flensburg

      Theaterprojekt fördert Kreativität und Achtsamkeit

      Die Jungen und Mädchen einer 4. Klasse in Flensburg haben ein Theaterstück aus einer selbst ausgedachten Geschichte entwickelt und auf die Bühne gebracht. Mehrere Kinder hatten bereits zu Beginn des Schuljahres mit dem Schreiben einer Geschichte begonnen. Diese Geschichte bot einige Szenen, die die Mädchen und Jungen mit der professionellen Hilfe einer Theaterpädagogin darstellerisch umsetzten. Die Schüler*innen sammelten in kleinen Übungen und Spielen mit ihren Tandempartner*innen erste Theatererfahrungen. Daran hatten alle sehr viel Freude und den großen Wunsch, diese einzelnen Szenen in einem Stück zu verbinden, um sie den Eltern und Familien zu präsentieren. Im Rahmen der Chancenpatenschaften inszenierten die Kinder dann mit Hilfe von Theaterpädagogin Beatrix Nierade das selbst geschriebene Stück: „Gestrandet im Weltall“. „Das Theaterspielen mit Beatrix hat allen Spaß gemacht“ Die Zuschauer waren begeistert von dem Ideenreichtum und Engagement der Kinder. Auch die jungen Autor*innen und Schauspieler*innen waren glücklich, wie der Bericht von Louisa zeigt: Rollenspiele helfen dabei, die Gefühle der anderen Kinder besser wahrzunehmen Die Möglichkeit, im Theaterspiel die eigenen Gefühle zu zeigen und die Bedeutung der Körpersprache kennenzulernen, half den Kindern, ihre Bedürfnisse besser formulieren zu können. Die Tandempartner*innen lernten durch das Theaterprojekt, auf die Körpersprache bei anderen Kindern zu achten und andere Kinder wahrzunehmen. Fotos: Inka Balzersen – Machen auch Sie mit bei den Chancenpatenschaften! Wir fördern mit Chancenpatenschaften Projekte, im Rahmen derer Patenschaften zwischen Kindern und Jugendlichen mit unterschiedlichen Teilhabechancen, aber ungefähr gleichen Alters entstehen. Dabei sind die unterschiedlichsten Projektformate denkbar: Wir möchten Projekte Realität werden lassen, die genau dort ansetzen, wo die Bedarfe der Kinder und Jugendlichen vor Ort liegen. Die Chancenpatenschaften werden gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) im Rahmen des Bundesprogramms „Menschen stärken Menschen“. Sie haben auch eine Projektidee? Gern beraten und unterstützen wir Sie bei der Antragstellung. Stiftung Bildung • Regionalteam Schleswig-Holsteinpatenschaften-sh@stiftungbildung.org

       


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