Ministerin Giffey übergibt Preis gegen Geschlechterklischees

  • Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat heute im Ministerium in Berlin den Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ der spendenfinanzierten Stiftung Bildung vergeben
  • Preisträger*innen sind drei Kita- und Schulfördervereine aus Berlin. Sie setzten sich unter 17 Nominierten aus elf Bundesländern durch
  • Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert. Diesjähriges Thema ist „Bildung frei von Geschlechterklischees“

Mädchen lernen leichter Sprachen und Jungs besser Mathe? Klischees wie diese legen Kinder und Jugendliche schon früh auf Rollenmuster fest, mit Folgen für die Persönlichkeitsentwicklung und Berufswahl. Ihre Talente können sie so nicht voll entfalten – weder für sich persönlich noch für den Arbeitsmarkt. Die ausgezeichneten Projekte zeigen auf besondere Weise: Es geht auch anders!

„Bildungspolitik muss immer auch Geschlechteraspekte berücksichtigen, wenn wir mehr Chancengleichheit erreichen wollen“, sagt Prof.in Dr.in Gesine Schwan, Schirmherrin der Stiftung Bildung. „Die nominierten Kita- und Schulfördervereine und insbesondere die Preisträger*innen haben dies hervorragend und beispielhaft umgesetzt.“

Nach einer diskussionsfreudigen und intensiven Sitzung war selbst die Jury überrascht: Alle drei Projekte, die in diesem Jahr jeweils 5.000 Euro für ihr herausragendes Engagement erhalten, kommen aus Berlin.

Eine der drei Preisträger*innen ist der Kita-Förderverein Heidemühler Rasselbande im Stadtteil Baumschulenweg. Mit dem Projekt „Jahr des Regenbogens“ sensibilisiert er Eltern, Kinder und pädagogische Fachkräfte für Geschlechter- und Familienvielfalt. Die Kinder kommen spielerisch dem Thema nahe. Dazu sind spezielle Lernmaterialien im Einsatz und bei einem Stammtisch bringen Eltern eigene Ideen ein. mehr…

Zweiter im Bunde ist der Kita-Förderverein des Kinderladens Wilde Mö(h)re, ebenfalls in Baumschulenweg. Er hat genderreflektierte und vorurteilsbewusste Bildung fest im Gesamtkonzept verankert ist. Das reicht von der Raumgestaltung bis hin zur Auswahl von Büchern und Spielzeug. Eltern und Fachkräfte ziehen an einem Strang und schaffen den Kindern ein Umfeld, in dem das Geschlecht nicht immer prägend ist. mehr…

Das Trio der Ausgezeichneten perfekt macht der Schulförderverein des Werner-von-Siemens-Gymnasiums in Zehlendorf. Dort rücken Schüler*innen Themen wie Feminismus, Aufklärung, Gender und Diversity stärker ins Bewusstsein. Dazu organisieren sie Workshops und Filmabende. Einnahmen daraus spenden sie etwa für Jugendliche, die wegen ihrer sexuellen Orientierung ihr Elternhaus verlassen mussten. mehr…

So vielfältig wie die Preisträger*innen war auch die Bandbreite der anderen nominierten Projekte. In vielen Fällen sind die Eltern aktiv eingebunden und Aktivitäten strahlen ins Umfeld aus. Zentral ist dabei oft das Engagement der jeweiligen Kita- oder Schulfördervereine. Die Stiftung Bildung arbeitet daher gezielt mit ihnen zusammen, bildet sie fort und sammelt Spenden für deren Projekte. Mit dem Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ prämiert sie jedes Jahr die besten Ideen zu wechselnden Leitthemen. Ziel ist es, in Kita und Schulen wirksame Projekte zu entdecken, zu fördern und zu verbreiten.

Der Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ wurde dieses Jahr in Kooperation mit den bundesweiten Projekten „Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag“ und „Boys’Day – Jungen-Zukunftstag“ sowie der Initiative Klischeefrei und dem Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit vergeben. Der Preis wird gefördert auch durch Mittel des Bundesprogramms „Menschen stärken Menschen“ des Ministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Weitere Informationen zum Förderpreis und den nominierten Erfolgsgeschichten finden Sie hier: www.stiftungbildung.org/foerderpreis.

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Nominierte Projekte für den Förderpreis 2018

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    Mit der AG Feminismus, Aufklärung, Gender, Diversity wollen die Schüler*innen des Werner-von Siemens-Gymnasiums in Berlin mehr Bewusstsein für Vielfalt schaffen und zu einer offenen Gesprächskultur an ihrer Schule beitragen. Jede Woche nehmen mehr als zehn Schüler*innen an der AG teil und bearbeiten ganz verschiedene Themen, zum Beispiel: Gendervielfalt, berufliche Chancengleichheit, die Rolle der Frau im

  • Demokratie und Geschlecht

    Das Projekt „Naturkita“ in der gleichnamigen Einrichtung im brandenburgischen Schulzendorf basiert auf einer demokratiefördernden Pädagogik – und hinterfragt Stereotype. Mit dem Projekt wollen die Pädagog*innen allen Kindern gleiche Bildungserfahrungen ermöglichen und starre Bilder von Männlichkeit und Weiblichkeit hinterfragen. Waldpädagogische Ansätze sowie eine demokratiefördernde Pädagogik bilden dafür die Grundlage. Zahlreiche Aktivitäten Das Projekt wird mit vielfältigen

  • Puppen sprechen lassen

    Die Kita Wurzelhaus in Halle arbeitet mit ganz besonderen Puppen. Diese „Persona Dolls“ nutzen die Pädagog*innen, um mit den Kindern ins Gespräch zu kommen – nicht zuletzt über das Thema Geschlechtervielfalt. Im Projekt „Vielfalt – Vorurteilsbewusste Erziehung mit Hilfe der Persona Dolls“ möchten die Pädagog*innen Diversität erfahrbar machen, das kritische Denken anregen und das Selbstvertrauen

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