Greenco7ür

Slow Fashion statt Fast Fashion.

„Ich will nicht, dass sich unsere Erde so schrecklich verändert, daher muss sich die Produktion von Mode ändern und unser Konsumverhalten.“

Dieser Gedanke einer Auszubildenen beschreibt die Gründungsidee für das nachhaltige Modelabel Greenco7ür. Sieben Mode- und Design-Azubis aus einem Berufskolleg in Bruchsal haben aus einer Projektidee heraus, das Konzept für eine Capsule Wardrobe entworfen. 30-40 Bekleidungsstücke sollen zum Teil nach dem Zero Waste- und dem Upcycling-Prinzip entworfen werden. Weiterhin möchten sie nur Bio-Stoffe und Restposten-Stoffe für ihre Mode verwenden. Mit ihrer nachhaltigen Firmenidee haben es die Gründerinnen unter die TOP 25 zum youstartN-Preis 2022 geschafft.  

 

Bei einem Projektbesuch durch die spendenfinanzierte Stiftung Bildung konnte ein hautnaher Einblick in die Produktion der nachhaltigen Bekleidungsstücke gewonnen werden. Die Auszubildenden kreierten und nähten eifrig an ihren Entwürfen, immer mit dem Wissen im Hinterkopf, dass die Eröffnung des Pop-up-Stores immer näher rückt.

Ganz nach der Leitlinie einer Capsule Wardrobe, entwerfen die jungen Designerinnen  ausschließlich minimalistische Kleidungsstücke, die nie aus der Mode kommen und aus wenigen, aber essenziellen Stücken bestehen. Die 30-40 Bekleidungsstücke sollen keinen Müll oder so wenig Müll wie möglich verursachen und sind daher mit linearen Schnitten versehen. Verwendet werden sowohl zertifizierte Bio-Stoffe als auch Restposten-Stoffe, die schon viel zu lange im Lager schlummern. Einige Stücke sind von den Auszubildenden sogar aus Second-Hand-Kleidung gefertigt, die sie aufmotzen und ihr somit einen neuen Sinn verpassen. Die Modelle sind dabei von den Konfektionsgrößen so konzipiert, dass sie mehrere Kleidergrößen beinhalten und so zu einer längeren Tragbarkeit oder zu einer vielfältigen Anwendung beitragen – das spart Ressourcen, Geld und Zeit.

 

Foto: Lisa Scheddin [Abbildung der geplanten Produktgruppen].
 

„Mir ist unsere Azubi-Firma wichtig, weil wir mit unserer Arbeit etwas zum Erhalt unserer Erde beitragen können.“

Um ihr nachhaltiges Modelabel partizipativ und produktiv zu gestalten, sind die Designerinnen in ihrer Zusammenarbeit durch spezifische Zuständigkeiten organisiert. Je nach Begabung und Begeisterung für eine bestimmte Zuständigkeit, bekleiden sie z.B. das Amt einer Material-Beauftragten, der Lookbook-Beauftragten, der Gestaltungs-Beauftragten, der Model-Beauftragten oder der Beauftragten für Öffentlichkeitsarbeit.

Damit die Öffentlichkeit zukünftig auch auf die Arbeit von Greenco7ür aufmerksam wird, werden die Bekleidungsstücke in einem Fotoshooting präsentiert und anschließend in einem Pop-up-Store verkauft. Eine entsprechende Werbung für Social-Media u.ä. haben sich die jungen Gründerinnen bereits überlegt.

 

Foto: Lisa Scheddin [Die Auszubildenden in ihrer Werkstatt bei den Näharbeiten].
 

„Ich habe Mutter Natur gezeichnet, die liebevoll und gleichzeitig traurig den Planeten Erde umarmt. Sie versucht ihn vor den Menschen zu beschützen, weil der Planet schon überall brennt.“

Das beschriebene Bild soll einmal die Rückseite einer Bluse verzieren und zu mehr Nachhaltigkeit aufrufen. Denn im Zuge der Erstellung der Capsule Wardrobe haben sich die Auszubildenden eingehend mit Fast Fashion und den Auswirkungen, die die Textilindustrie hervorbringt, beschäftigt. Daher ist es ihnen ein großes Anliegen mit ihrem nachhaltigen Modelabel Mitmenschen aufzuzeigen: Schaut, euer Kleiderschrank benötigt nicht viele Bekleidungsteile – es reichen wenige aus, die untereinander gut kombinierbar sind und zu vielen schönen Outfits führen.

 

Foto: Lisa Scheddin [Abbildung des Entwurfs von Mutter Natur und der Erde].

 

Mit der youstartN-Förderung der spendenfinanzierten Stiftung Bildung, möchte Greenco7ür in ökologisch abbaubare bzw. unbedenkliche Stoffe für die Capsule Wardrobe investieren. Zudem soll mit dem Fördergeld die Idee des Pop-up-Stores ermöglicht werden.

Die Mode-Designerinnen sind von der Verwirklichung ihrer Projektidee begeistert und möchten sich auch weiterhin für mehr Nachhaltigkeit in der Modewelt einsetzen. Eine der Auszubildenden möchte darüber hinaus nach der Ausbildung die Projektidee weiterführen, sich selbstständig machen und ein eigenes, nachhaltiges Label gründen.

 

Foto: Lisa Scheddin [Beschreibende Entstehungsgeschichte, die jedem Kleidungsstück beigefügt ist].

 

Foto: Lisa Scheddin [Schülerin bei der Arbeit an einem Schnittmuster].
 
Foto: Lisa Scheddin [Einblick in der Nähwerkstatt von Greenco7ür].

 

Foto: Lisa Scheddin [Selbstgestaltetes Plakat zur Pop-up-Store Eröffnung].
 

Infobox

Firmenname

Greenco7ür

Schulform

Berufskolleg für Mode und Design

Bundesland

Baden-Württemberg

Kurzbeschreibung

Eine Azubi-Firma gründet ein nachhaltiges Modellabel inkl. Capsule Wardrobe und Pop-up-Store.

Beachtete Nachhaltigkeitsziele:

SDG4 - Hochwertige Bildung
SDG8 - Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
SDG9 - Industrie, Innovation und Infrastruktur
SDG12 - Nachhaltige*r Konsum und Produktion
SDG13 - Massnahmen zum Klimaschutz

BNE-Aktivität:

  • Finanzielle Bildung
  • Vorbildfunktion
  • Medienkompetenz
  • Ressourcenschonung
  • Eigenverantwortung
  • Partizipation
  • Konsumverhalten
  • Wirtschaftliches Handeln
  • Teamfähigkeit
  • Selbstwirksamkeit
  • Ökologische Verantwortung
  • Sachkompetenz

„Ich will nicht, dass sich unsere Erde so schrecklich verändert, daher muss sich die Produktion von Mode ändern und unser Konsumverhalten.“

Logo gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mittelgroß
Logo Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) mittelgroß
Logo der Stiftung Bildung - Starke Zivilgesellschaft

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