Angela Merkel dankt ehrenamtlich Engagierten

ABER: Engagement zu stärken, ist der Auftrag

Was glauben Sie, wie viel Prozent der in Deutschland lebenden Menschen ab 14 Jahren sich ehrenamtlich engagieren? Es sind: 39,7 Prozent. Eine beeindruckende Zahl, wenn wir bedenken, dass diese Menschen ihre wertvolle Lebenszeit dafür nutzen, anderen Menschen und dem Gemeinwohl zu helfen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel erkennt diese Leistung an und würdigte in einem digitalen Bürger*innendialog genau dieses Engagement.

Danke, „dass Sie für andere Menschen da sind und ihre Kraft weitergeben“, sagte Merkel beim digitalen Dialog mit zehn Helfer*innen, die stellvertretend für die vielen Millionen Engagierten in Deutschland eingeladen waren. Im Mittelpunkt stand die Situation der ehrenamtlichen Arbeit in der Pandemie. Bundeskanzlerin Merkel wollte erfahren, wie sich der Alltag im Ehrenamt durch die Corona-Pandemie verändert hat.

Hier das Video der Veranstaltung zum Nachsehen

Danken ist wichtig – Engagement zu stärken, ist der Auftrag!

Wir freuen uns über die Worte von Bundeskanzlerin Angela Merkel und nehmen den Dank gern an. Zugleich möchten wir ihn an die 5 Millionen bundesweit ehrenamtlich Engagierten in der Bildung an Kindergärten, Schulen und in den 40.000 Kita- und Schulfördervereinen weitergeben, mit denen wir zusammenarbeiten, ebenso an unsere Partner*innen der Bundesstrukturen im Bildungsengagement: die Bundeselternräte Schule und Kindergärten – den BER und die BEVKi, die Bundesschülerkonferenz (BSK) und den Bundesverband der Kita- und Schulfördervereine e.V. (BSFV). Wir verstehen den Dank der Bundeskanzlerin als Zeichen, dass unsere gemeinsame Arbeit anerkannt und sichtbar wird.

Wir haben politische Stellungnahmen verfasst, auf Missstände hingewiesen und Forderungen formuliert. Wir haben Förderfonds geschaffen und so tolle Projekte in Kindergärten und Schulen gefördert. Wir haben selbst unter schwierigsten Bedingungen, während einer Pandemie, mit dem Programm Chancenpatenschaften neue Patenschaften für Kinder und Jugendliche gestiftet. Wir konnten somit einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag leisten, ja, sogar Pandemie und Krisen ausgleichend wirken. Darauf können wir alle miteinander stolz sein. Und: Wir machen mit alldem weiter, weil wir es wichtig für jeden einzelnen Menschen und für unser aller Gemeinwohl finden. Trotz des Dankes müssen wir in Richtung Politik ein ABER schicken:

Dank ist gut und wichtig, reicht aber allein nicht aus. Die Folgen der Pandemie sind für die Jüngsten gravierend. Sie mussten auf vieles verzichten und leiden emotional sehr unter den Kontaktbeschränkungen. Unsere Programmleiterin Lisa Schönherr (ehem. Paetz) hat zuletzt in einem Podcast-Interview gesagt: „Ehrenamtliches Engagement kann zwar kitten, aber es kann nicht auf Dauer alle Löcher in unserem Bildungssystem stopfen.“

Wir, die Bildungsengagierten, können die negativen Auswirkungen der Pandemie in Kindergarten und Schule nicht vollends wettmachen. Wir können und werden trotzdem weiterhin die Kinder und Jugendlichen im Blick behalten, uns ihre Themen und Meinungen anhören, sie ermutigen, ihre Meinung einzubringen, Teilhabe stärken und uns für eine bessere Bildung bundesweit in Deutschland einsetzen. Aber es braucht auch dringend Nachbesserungen in unserem Bildungssystem. Das galt auch schon vor der Pandemie, jetzt aber umso mehr. Unsere Forderungen für einen Bildungsschutzschirm finden Sie hier.

Forderungen für das Engagement und insbesondere das Bildungsengagement

Auch das freiwillige Engagement im Bildungsbereich muss gestärkt werden, es ist schließlich das zweitgrößte Engagementfeld in Deutschland. Denn ohne Engagierte kein Ehrenamt, das in Deutschland wichtige gesellschaftliche Aufgaben übernimmt und unsere Gesellschaft bereichert. Unsere Forderungen sind deshalb:

  • Ehrenamt braucht Hauptamt auch in der Bildung: Wir fordern die Stärkung der bundesweiten Bildungsengagementstrukturen.
  • Ein Förderfonds mit 100 Millionen Euro bei der bundesweit agierenden Spendenorganisation Stiftung Bildung, um die Folgen der Corona-Pandemie für Kinder und Jugendliche bundesweit zu mildern.
  • Stärkere Unterstützung der ehrenamtlich Engagierten im Bildungsbereich.
  • Forschung zum Bildungsengagement.
  • Engere Einbindung des Bildungsengagements in politische Prozesse, um die Expertise der Zivilgesellschaft einzuholen und zu berücksichtigen.

Bildung zweitgrößter Bereich bei den ehrenamtlich Engagierten

Wer engagiert sich wofür? Der aktuelle Freiwilligensurvey nennt die Arbeit der ehrenamtlich Engagierten im Bereich Sport und Bewegung als zurzeit noch größten Bereich in Deutschland. Dicht gefolgt vom Bildungsengagement in Kindergärten, Schulen, für Kinder, Jugendliche und in der Erwachsenenbildung.

Möchten Sie sich auch ehrenamtlich engagieren? Dann melden Sie sich gern bei uns engagiert@stiftungbildung.org . Viele Informationen zur ehrenamtlichen Arbeit bei der Stiftung Bildung finden Sie hier: Zeit für gute Bildung? Mitmachen!

Pressekontakt

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Jule Neumann, Violetta Riedel

Vorstandsvorsitzende:
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Tel.:
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