Deutscher Spendenmonitor 2024

Erkenntnisse und Empfehlungen für das Bildungsengagement

„Dieser Anstieg der Summe der Privatspenden sowie das starke ehrenamtliche Engagement sind beeindruckend und zeugen von einer hohen Solidarität in der Bevölkerung trotz vieler Unsicherheiten durch multiple Krisen und steigende Kosten“, sagt Larissa Probst, Geschäftsführerin des Deutschen Fundraising Verbandes und Kuratoriumsmitglied der Stiftung Bildung.

Porträtfoto von Larissa Probst - Kuratoriumsmitglied der Stiftung Bildung
© Clara Wenzel-Theiler

Am 3. Dezember 2024 veröffentlichten der Deutsche Fundraising Verband (DFRV) und das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) die Ergebnisse des Deutschen Spendenmonitors. Die vom Marktforschungsinstitut Bonsai GmbH durchgeführte Studie befragte 6.039 Menschen zwischen 16 und 70 Jahren zu ihrem Spendenverhalten. Die Ergebnisse zeigen, dass das Spendenaufkommen in Deutschland weiter steigt und ehrenamtliches Engagement und Spendenbereitschaft eng miteinander verknüpft sind.

Zentrale Ergebnisse des Spendenmonitors 2024

Im Jahr 2024 betrug die durchschnittliche Spende pro Person 174 Euro, was einen Anstieg um 4 Euro im Vergleich zu 2023 bedeutet. Die Spender*innenquote stieg auf 50,2 % – mehr als die Hälfte der deutschen Bevölkerung hat demnach im letzten Jahr gespendet. Die Gesamtspendensumme von Privatpersonen beläuft sich auf rund 6 Milliarden Euro, ein leichter Anstieg im Vergleich zu 5,8 Milliarden Euro im Jahr 2023. Betrachtet man den gesamten Spendenmarkt, einschließlich Großspenden über 1.500 Euro, ergibt sich laut DZI-Spendenindex eine jährliche Spendensumme von 12,8 Milliarden Euro.

Besonders erfreulich ist der Anstieg der Spendenbereitschaft unter jungen Menschen. Die sogenannte Generation Y (geboren zwischen 1980 und 1995) zeigt eine wachsende Spendenkultur: Ihr Anteil an Spender*innen stieg von 46 % im Jahr 2023 auf 52 % im Jahr 2024.

Zudem engagieren sich 42 % der Menschen in Deutschland ehrenamtlich. Unter den Spender*innen sind es sogar 53 %, die gleichzeitig auch ehrenamtlich aktiv sind und einen konkreten Einblick in die Arbeit von Organisationen haben. Dies zeigt, dass Spendenbereitschaft oft mit aktivem Engagement einhergeht. 81 % der Bevölkerung leisten zudem Sachspenden.

Grafik des Spendenmonitors 2025 - Verhältnis von Spender*innen zu Nichtspender*innen

Spendenbereitschaft und Bildungsengagement – Wie hängt das zusammen?

Viele Menschen wollen Gutes tun und genießen das Gefühl, mit ihren Spenden zu helfen und eine nachhaltige Wirkung zu erzielen. In aller Regel bedarf es dafür eines Spendenimpulses, der oft von einer konkreten Spendenbitte und aktivem Fundraising ausgeht. Dies zeigt sich besonders im Bildungsbereich: Das Bildungsengagement ist neben dem Sport das zweitgrößte und dynamischste Engagementfeld in Deutschland, dennoch wird Bildung als Spendenzweck noch immer nicht als zentrales Spendenziel wahrgenommen und liegt auf einem der hinteren Plätze.

Grafik des Spendenmonitors 2025 - Zwecke der Spenden

Bildung ist jedoch der zentrale Baustein der Kinder- und Jugendhilfe und trägt maßgeblich zur Chancengerechtigkeit bei. Wir dürfen es als unseren Lobbyerfolg verbuchen, dass Bildung im Spendenmonitor als separates Spenden- und Engagementfeld wahrgenommen und Daten getrennt von Wissenschaft und Forschung erhoben werden.

Spenden und ehrenamtliches Engagement verstärken sich gegenseitig. Wer sich engagiert, spendet häufiger – und wer spendet, ist oft auch ehrenamtlich aktiv. Dies macht deutlich, dass es nicht nur um finanzielle Unterstützung geht, sondern um eine gesellschaftliche Verantwortung, Bildung für alle zugänglich zu machen. Die Stiftung Bildung setzt sich daher dafür ein, Bildungsengagement sichtbarer zu machen, Spenden für Bildung gezielt zu fördern und das Bewusstsein für Bildung als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu stärken.

Wesentliche Faktoren für Spendenentscheidungen sind Transparenz, Verbindlichkeit und Vertrauen in die Spendenorganisation. Spender*innen möchten sicher sein, dass ihre Unterstützung sinnvoll und nachhaltig eingesetzt wird und Wirkung entfaltet. Die Stiftung Bildung setzt daher auf transparente Kommunikation, um Vertrauen in ihr Bildungsengagement zu schaffen. Ihre Spende ist bei uns in den besten Händen und kommt an, wo sie am wirkungsvollsten ist – bei Kindern und Jugendlichen.

Handlungsempfehlungen der Stiftung Bildung

Die Ergebnisse des Spendenmonitors verdeutlichen, dass gezielte Maßnahmen notwendig sind, um das Bildungsengagement weiter zu fördern. Daraus ergeben sich folgende Handlungsempfehlungen (in Auswahl):

  • Stärkung des bundesweiten Bildungsengagements: Dieses Engagement weiter sichtbar machen und als zentrale gesellschaftliche Aufgabe verstehen.
  • Finanzielle Förderung der Bildungsengagement-Strukturen wie bspw. der Bundesschülerkonferenz (BSK): Die BSK wurde 2022 erstmals mit einem Haushaltstitel in Höhe von 500.000 Euro im Bundeshaushalt berücksichtigt. Diese Förderung möchten wir verstetigen.
  • Bewusstseinsbildung für Bildungsspenden: Bildung als Spendenzweck besser etablieren, bspw. durch mehr Sichtbarkeit der positiven Wirkung von Bildungsspender*innen.
  • Verstetigung und Ausbau des Bundesprogramms „Menschen stärken Menschen“: Dieses Programm kann einen nachhaltigen Beitrag zur Förderung von Bildungsinitiativen leisten.
  • Stärkung der Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE): Klimaschutz und gesellschaftliche Verantwortung müssen integraler Bestandteil von Bildungsförderung sein.
  • Entbürokratisierung der Förderpraxis: Durch vereinfachte Verwaltungsprozesse Spendenorganisationen nachhaltig entlasten.
  • Förderung der Digitalisierung: Digitale Bildung stärken und bspw. den Digitalpakt Schule ausbauen und verstetigen.
  • Förderung von Vielfalt und Chancengerechtigkeit: Bildungsangebote nach diesen Kriterien entwickeln, um allen Kindern und Jugendlichen Zugang zu bester Bildung zu ermöglichen.

Die Stiftung Bildung setzt sich aktiv dafür ein, Spenden für Bildungsprojekte zu mobilisieren und Bildungsengagierte bundesweit zu stärken, qualifizieren und bundesweit zu vernetzen. Bildung ist eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung. Daher setzen wir uns dafür ein, insbesondere junge Menschen frühzeitig in Entscheidungsprozesse einzubeziehen, um demokratische Teilhabe zu fördern. Dies zeigt sich auch in der Unterstützung der Bundesschülerkonferenz (BSK), die seit Herbst 2022 von der Stiftung Bildung als Projektträgerin begleitet wird. Ziel ist es, die Mitsprache von Schüler*innen in bildungspolitischen Debatten zu stärken, damit diese sich in der Gesellschaft demokratisch einbringen und mitgestalten können.

Die Erkenntnisse des Spendenmonitors verdeutlichen: Spendenbereitschaft und Engagement gehen Hand in Hand. Wer spendet, möchte Teil einer positiven Veränderung sein. Die Stiftung Bildung lädt dazu ein, sich aktiv für Bildung und Chancengerechtigkeit einzusetzen – sei es durch eine Spende oder durch persönliches Engagement. Denn nur gemeinsam können wir Bildung als gesellschaftliches Fundament stärken und allen Kindern und Jugendlichen eine gerechte Zukunft ermöglichen.

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Bitte spenden Sie für Bildung online oder per Überweisung an:

Stiftung Bildung
GLS Bank
IBAN: DE43 4306 0967 1143 9289 01

Verwendungszweck: Spende für Bildung

https://www.stiftungbildung.org/spenden/

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