In der Kita haben Kinder die Möglichkeit, durch Wahlen und partizipative Prozesse ihre eigene Lebenswelt aktiv mitzugestalten.
Seit über 20 Jahren wird in der Kita ein Kinderbürgermeisterteam gewählt, um den Kindern bereits im Alter von 2,5 bis 6 Jahren die Möglichkeit zur Mitbestimmung zu geben. Jährlich werden ein Kinderbürgermeister bzw. eine Kinderbürgermeisterin und ein Kinderortsvorsteher bzw. eine Kinderortsvorsteherin direkt von den Kindern gewählt. Die Kandidat*innen stellen sich mit selbstgestalteten Plakaten vor und werben um die Stimmen ihrer Mitkinder. Zudem gibt es in der Kita einen “Blubberkasten” – ein Beschwerdemanagementsystem, in das sowohl Kinder als auch Eltern Anliegen und Beschwerden einwerfen können.
Einmal im Monat oder nach Bedarf findet die Kindersprechstunde statt, in der die Kinder ihre Wünsche, Ideen und Anliegen einbringen können. Hier werden Vorschläge gesammelt, abgestimmt und Lösungsansätze erarbeitet. Bei umfassenderen Themen werden diese in die Kinderkonferenz oder die Teamsitzungen der pädagogischen Fachkräfte eingebracht. Alle Entscheidungen und Ergebnisse werden in der Kita sichtbar dokumentiert, um Transparenz und Beteiligung zu fördern. Die Abstimmungen erfolgen je nach Anliegen durch Handzeichen, Positionieren im Raum, Punktevergabe auf Plakaten oder mithilfe einer Abstimmungssäule mit Bällen. Gemeinsam wird gezählt, und die Mehrheit entscheidet.
Das Projekt wirkt über die Kita hinaus: Die Kita-Leitung ist Mitglied im Ausschuss “Partnerschaft für Demokratie”, und es gibt zahlreiche Aktivitäten rund um die Themen Kinderrechte und demokratische Teilhabe. Dazu gehören auch die Gestaltung einer Wand und eines Buches zu Kinderrechten, der Besuch des Landtages und die Einweihung des “1. Platz der Kinderrechte” in der Gemeinde. Hierdurch lernen die Kinder Werte wie freie Meinungsäußerung, Kompromissbereitschaft, Mehrheitsentscheidungen und Solidarität kennen. Zudem entwickeln sie ihre sprachlichen, kognitiven und sozialen Fähigkeiten weiter.
Die Kinder erfahren durch die aktive Mitbestimmung in der Kita, dass ihre Stimme zählt und sie ihre Umgebung mitgestalten können. Ihr Selbstbewusstsein, ihre Konfliktlösungsfähigkeiten und ihre demokratische Teilhabe werden gestärkt. Sie nehmen verstärkt ihre Rechte war, äußern ihre Wünsche und Bedürfnisse und bringen diese in die Gemeinschaft ein.
Infobox
Schulform / Kita /
Kindergarten:
Bundesland:
Unterstützt durch:
Anzahl der Kinder und Jugendlichen im Projekt:
Alter der Kinder und Jugendlichen im Projekt (Alterspanne):
“Ich hab da eine Idee, kann ich gerade mal ein Bild für den Blubberkasten malen?”
Der Förderpreis „Verein(t) für gute Kita und Schule“ zeichnet deutschlandweit erfolgreiche Projekte von Kita- und Schulfördervereinen aus. Ziel ist es, in Kitas und Schulen wirksame Projekte zu entdecken, zu fördern und zu verbreiten. „Spicken und Nachahmen sind ausdrücklich erwünscht!“, so der Wunsch der spendenfinanzierten Stiftung Bildung. Sie arbeitet dabei bundesweit eng mit den Verbänden der Kita- und Schulfördervereine zusammen.
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